Mit der Einführung des neuen Mobilfunkstandards 5G sind zahlreiche Hoffnungen und Erwartungen verbunden. Doch realistisch betrachtet sind diese erst in ein paar Jahren, und dann auch nicht flächendeckend verfügbar. Was die Wenigsten wissen: Im Bezug auf das Internet der Dinge lässt sich der größte Vorteil der 5G Netze seit Kurzem schon in den heutigen LTE(4G) Netzen nutzen. Das Zauberwort heißt „Narrowband – IoT“

Bei 5G geht es, wie bei jeder neuen Mobilfunkgeneration um effizientere Nutzung der Frequenzen und damit um mehr Kapazität insgesamt und mehr Geschwindigkeit pro Nutzer. Zwei Anwendungsfelder sind bei 5G aber darüber hinaus im Fokus: 1. Echtzeitanwendungen, die durch die Verringerung der Signallaufzeiten (der sogenannten Latenz) möglich werden und 2. das Internet der Dinge. Die Verbesserungen für das Internet der Dinge betreffen einen geringen Stromverbrauch, eine bessere Reichweite und die Möglichkeit besonders viele Verbindungen gleichzeitig zu unterhalten. Man spricht von bis zu 1 Million Objekte pro Quadratkilometer.

2 von 3 dieser Erfolgsfaktoren in der IoT – Vernetzung, nämlich der geringe Stromverbrauch und die Funkversorgung in Gebäuden verbessern sich nicht erst bei 5G, sondern – und das ist die wirklich gute Nachricht – auch bereits bei der aktuell verfügbaren „Narrowband – IoT“ Technologie auf LTE-Basis.

 

Wie der Name schon sagt handelt es sich bei Narrowband um eine besonders schmalbandige Übertragung d.h. es werden nur wenige Daten übertragen. Daher eignet sich diese Technologie für einfache Sensoren zur Messung von Werten wie Temperatur, Druck aber auch GPS Daten oder Zustandswerten wie „Füllstand“, „auf-zu“ usw. Der Vorteil: eine solche Übertragung kostet extrem wenig Energie und dafür ist dieser Standard optimiert. Somit werden erstmals Mobilfunkmodule mit Batteriebetrieb und Laufzeiten von mehreren Jahren (!) machbar.

Der Nutzen wäre freilich begrenzt, wenn kein Empfang vorhanden ist, denn viele Dinge, die überwacht oder gesteuert werden sollen, befinden sich nun mal (zumindest zeitweise) im Inneren von Gebäuden oder an anderen Orten an denen unsere (teilweise zu Unrecht) vielgescholtenen Mobilfunknetze keinen Empfang bieten. Auch hier gibt es eine signifikante Verbesserung. Bei der schmalbandigen Übertragung wird – vereinfacht gesagt – Geschwindigkeit gegen Signalstärke getauscht. Das ist so ähnlich als würde man beim Auto oder Fahrrad in einen niedrigeren Gang schalten um mehr Kraft für die Steigung haben – im Gegenzug sinkt die Geschwindigkeit. In der Folge lassen sich mit dem Signal Mauern durchdringen bei denen im bisherigen Standard nichts zu machen war. Damit ist dann auch der oft genannte Stromzähler im Keller erreichbar.

Fazit: Eine kostengünstige und energiesparende Anbindung von „Dingen“ an das Internet egal ob Inhouse oder mobil ist über die aktuellen Netze möglich. Dadurch ergeben sich nahezu unendlich viele Möglichkeiten und das schon heute – nicht erst mit 5G.