Was ist eine M2M SIM-Karte?
Eine M2M SIM-Karte (gesprochen „M-to-M“) kann als „Standard-„, „Industrial-„ oder „embedded-SIM“ (on Chip) realisiert werden. Als Multi-Netz Karte hat sie auch im Inland Zugang zu mehreren Netzen und ist weltweit nahezu überall einsetzbar. Besonders geschützt werden die Maschinendaten durch privaten Zugangspunkte und VPNs.
Die Verwaltung erfolgt bequem in einem Managementportal, das seine zahlreichen Funktionen auch per API zu Verfügung stellt. Zur Überwachung der Kosten und der Verhinderung von Missbrauch stehen ebenfalls besondere Funktionen zur Verfügung. Nicht zuletzt runden spezielle M2M-Tarife das Angebot von M2M SIM-Karten ab.
Die 7 Besonderheiten einer M2M SIM-Karte im Einzelnen
1. Form und Eigenschaften der SIM-Karte
Neben der bekannten 3-in1 SIM-Karte, die auch für Smartphones verwendet wird, gibt es die robustere „industrial SIM“, die sich durch einen erweiterten Temperaturbereich auszeichnet. Sie ist für 85°C – statt der üblichen 25°C über 10 Jahre ausgelegt. Ebenso hitzebeständig, aber mechanisch noch robuster ist eine Embedded SIM, die als Chip direkt ins Modem eingelötet wird.
Mit der „Programmable SIM“ können die Inhalte der SIM-Karte, aus der Ferne geändert werden. Damit wird ein Wechsel des Anbieters ohne Austausch der SIM-Karte möglich. Die Funktion des sogenannten „Over-the-Air Updates“ ist unabhängig von der physischen Ausführung der Karte und steht deshalb für alle Formfaktoren zur Verfügung.
2. Netzzugang
M2M SIM-Karten sind typischerweise Multi-Netz SIM-Karten, die im nationalen Bereich Netzzugang zu 2 oder mehr Netzen erhalten, um bestmöglichen Empfang zu garantieren. Hierbei unterscheiden wir zwischen der ungesteuerten SIM-Karte, die sich ohne Präferenzen in jedes der verfügbaren Mobilfunknetze einbucht und der gesteuerten SIM-Karte, wie sie typischerweise von den Netzbetreibern ausgegeben wird. Letztere bevorzugt das eigene Netz und führt deshalb in manchen Situationen zum Festhalten an ein Netz mit schlechtem Empfang.
3. Weltweite Netzauswahl
M2M SIM-Karten werden oft international eingesetzt und benötigen dann eine besonders große Anzahl an weltweit verfügbaren Netzen. Dementsprechend werden über 500 Netze in mehr als 190 Ländern und Territorien der Welt angeboten.
4. Sicherheit
Sicherheit ist oberstes Gebot für die Maschinenkommunikation. Aus diesem Grund wird der Verkehr von M2M Verbindungen bereits im Kernnetz der Mobilfunkanbieter vom restlichen Datenverkehr getrennt. Dies erfolgt über Private Zugangspunkte, sogenannte APNs. Damit sind die dortigen Gateways in der Lage die Daten über Ihre speziellen M2M Plattformen direkt zu den Anwendungsservern des Kunden zu schicken. Soll diese Strecke ebenfalls besonders geschützt werden kommen wie üblich VPN Verbindungen zum Einsatz.
5. Managementplattform
Die Managementplattform ist das Herz einer M2M Mobilfunklösung. Damit lassen sich die vielen SIM-Karten und Ihre Endgeräte in einem Portal verwalten. Zusätzlich lässt sich eine Integration per API realisieren.
In der Managementplattform werden die Konfigurationen aller Verbindungen und Endpunkte eingerichtet. Angefangen von der Aktivierung über die Konfiguration von Serviceprofilen bis hin zur Abrechnung und Sperrung lassen sich zahlreiche Einstellungen vornehmen. Beispielweise kann die Aktivität eines Gerätes und der Netzstatus der SIM-Karte jederzeit eingesehen werden. Ist die Karte eingebucht? Wenn ja – in welches Netz und wieviel Daten wurden übertragen? Im Fehlerfall helfen Diagnosefunktionen wie ein Reset der Verbindung.
Darüber hinaus stehen verschiedene Berichte über die Verbindungsdetails zur Verfügung.
6. Überwachung
Eine spezielle Ausprägung der Managementfunktionen betrifft die Überwachung. Insbesondere der Schutz vor Missbrauch und die Kostenkontrolle stehen dabei im Fokus. Letzteres wird durch die Konfiguration der erlaubten Länder und Netze sichergestellt, so dass sich das Gerät nur dort verbinden kann, wo die vorgesehenen Tarife gelten. Zusätzlich können Datenlimits und Alarme verhindern, dass mehr Daten als geplant übertragen werden. Missbrauch durch Entwendung einer Karte und deren Einsatz in einem anderen Endgerät kann durch „IMEI-Lock“ verhindert werden. Mit dieser Funktion wird jegliche Nutzung in einem anderen als dem zugewiesenen Endgerät unterbunden.
7. Abrechnung
Für den M2M-Markt existieren einerseits spezielle Tarifangebote und andererseits werden sogar kundenindividuelle Tarife konfiguriert. Mit dem gängigen Modell des Datenpooling kann das ungenutzte Datenvolumen eines Gerätes an die anderen Geräte weitergegeben werden. Damit wird eine bessere Ausnutzung der Pakete erreicht. Im Gegensatz zu herkömmlichen Datentarifen müssen M2M-Tarife eine wesentlich größere Bandbreite abdecken: Einige Anwendungen benötigen nur wenige Megabyte, andere bewegen sich um mehrere hundert MB und wieder andere brauchen 1 oder mehrere Gigabytes.
Ebenso stark schwanken die Preise für verschiedene Netze und Länder, weshalb eine feine Differenzierung nach Ländern und sogar nach Netzen erforderlich bzw. vorteilhaft ist.